Thorsten: Willkommen zur neuen Episode von "Smartpreneurs' Odyssey". Heute sprechen wir mit Kato über ihr Konzept des asynchronen Arbeitens und ihre Community, den Hexenzirkel. Kato, erzähl uns ein bisschen über deine Erfahrungen mit Zoom-Fatigue und warum du asynchrone Kommunikation bevorzugst.
Kato: Ich habe festgestellt, dass viele von uns extrem müde und ausgebrannt wegen all der ständigen Online-Meetings sind. Asynchrone Kommunikation bietet eine flexible Alternative. Leute können dann teilnehmen, wenn es ihnen passt, und ihre Gedanken ausführlicher formulieren.
Thorsten: Welche Tools nutzt du dafür?
Kato: Wir verwenden Plattformen wie Heartbeat, Circle und Huckbeat. Diese Tools ermöglichen uns, Diskussionen in Forenform zu führen und Inhalte zu organisieren. Auch Sessions werden für Workshops und Vorträge genutzt, die aufgezeichnet werden, damit man sie später anschauen kann.
Thorsten: Interessant. Du sprichst auch davon, dass du Inhalte in der Hexenzirkel-Community regelmäßig aufräumst. Warum machst du das?
Kato: Nach einer gewissen Zeit wird es unübersichtlich. Eine regelmäßige Bereinigung hilft uns, den Überblick zu behalten und nur aktuelle und relevante Informationen zugänglich zu machen.
Thorsten: Du vergleichst die Dynamik in der Community oft mit dem Launch eines Online-Produkts. Kannst du das näher erläutern?
Kato: Ja, ähnlich wie bei einem Produktlaunch gibt es auch in der Community Phasen des Interesses und der Aktivität. Am Anfang einer Phase sind alle motiviert, in der Mitte flaut es ab und zum Ende hin gibt es wieder einen Anstieg der Aktivität, meist weil es Deadlines und Endpunkte gibt, die die Teilnahme fördern.
Thorsten: Du hast erwähnt, dass das öffentliche Teilen deiner Arbeitsprozesse in den sozialen Medien zu Aufträgen führte. Wie erlebst du das?
Kato: Indem ich meine Arbeit transparent teile, bekommen potenzielle Kunden ein Bild von mir. Sie sehen, wie ich arbeite und was ich kann. Das baut Vertrauen auf und führt oft zu neuen Aufträgen.
Thorsten: Nutzt du Social Media nur, um Kunden zu gewinnen?
Kato: Eigentlich nicht. Ich möchte vor allem Gleichgesinnte treffen und eine Community bilden. Natürlich kommen darüber auch Kunden, aber das ist nicht der primäre Zweck.
Thorsten: Vertrauen und Beziehungen aufzubauen ist dir wichtig. Warum?
Kato: Langfristige Beziehungen führen zu einem stabilen Netzwerk und nachhaltigem Erfolg. Es geht nicht darum, schnell Geschäftserfolg zu haben, sondern darum, ein starkes Fundament durch Vertrauen und ehrliche Kommunikation aufzubauen.
Thorsten: Empfehlungen und Networking spielen eine große Rolle in deiner Arbeit?
Kato: Absolut. Viele meiner besten Kunden kamen über Empfehlungen von bestehenden Kontakten. Ein starkes Netzwerk ist unverzichtbar.
Thorsten: Lass uns über den Hexenzirkel sprechen. Du bist ein Gatekeeper für ein Voting innerhalb der Community. Wie funktioniert das?
Kato: Die Mitglieder reichen Vorschläge ein, die dann zur Abstimmung gestellt werden. Dieses Voting hilft uns, die besten Ideen voranzutreiben. Wir begrenzen die Vorschläge auf 100 Zeichen, was anfangs schwierig war, sich aber als sehr effizient herausstellte.
Thorsten: Wie wird die asynchrone Kommunikation in der Community organisiert?
Kato: Es ist ähnlich wie ein Forum. Teilnehmer können schreiben, chatten und sich verabreden. Workshops und Vorträge werden aufgezeichnet, damit sie später angesehen werden können. Huckbeat ist unser Hauptinstrument für den asynchronen Austausch.
Thorsten: Welche Herausforderungen gibt es dabei?
Kato: Anpassungsprobleme für neue Mitglieder. Das asynchrone Arbeiten erfordert eine andere Herangehensweise und eigenständige Organisation.
Thorsten: Du hattest tatsächliche Fälle von unfairem Verhalten bei der Vorschlagseinreichung. Kannst du dazu was sagen?
Kato: Ja, leider gab es Fälle, in denen Mitglieder versuchten, das System zu manipulieren. Wir nutzen jetzt ein Tool für ein Tinder-Style-Voting, um solche Probleme zu minimieren.
Thorsten: Du erwähnst, dass die Community spontan erweitert wurde und neue Mitglieder über ein Votingverfahren aufgenommen werden. Wie war der Prozess?
Kato: Wir haben neue Mitglieder durch ein Voting-Verfahren gewählt, wo bestehende Mitglieder über die Vorschläge abstimmen. Die Community hält sich dadurch aktiv und engagiert.
Thorsten: Wie wirkt sich der Hexenzirkel auf dein Geschäft und deine Personal Brand aus?
Kato: Sehr positiv. Obwohl ich erwogen habe, den Hexenzirkel als bezahltes Angebot anzubieten, habe ich mich dagegen entschieden. Die Bekanntheit und der Goodwill, den ich dadurch gewonnen habe, sind unbezahlbar.
Thorsten: Dein Konzept "Work in Public" scheint wichtig für dich zu sein. Was ist deine Motivation dahinter?
Kato: Ich habe den inneren Drang, meine Arbeit transparent zu teilen, um Einblicke zu geben, zu inspirieren und eine Community aufzubauen. Es geht mir um Authentizität und langfristigen Vertrauenaufbau.
Thorsten: Du sagst, dass etwa 90 Prozent in deiner Community passiv sind. Wie gehst du damit um?
Kato: Das ist ganz normal und in vielen Netzwerken ähnlich. Wichtig sind die aktiven neun Prozent und der eine Prozent, der selbst Inhalte beisteuert. Das sind die treibenden Kräfte der Community.
Thorsten: Kato, vielen Dank für diese tiefen Einblicke in deine Arbeit und die Organisation des Hexenzirkels. Hast du abschließend Tipps für den Aufbau einer eigenen Community?
Kato: Das verbindende Element und authentische Kommunikation sind entscheidend. Menschen müssen sich zugehörig fühlen und Vertrauen aufbauen. Haltet es einfach und klar strukturiert.
Thorsten: Wie können die Hörer mit dir in Kontakt bleiben?
Kato: Am liebsten über Instagram. Dort bin ich am aktivsten und es ist einfach, in den Austausch zu treten.
Thorsten: Perfekt. Vielen Dank für das Gespräch, Kato. Das war eine inspirierende Episode. Bis zum nächsten Mal bei "Smartpreneurs' Odyssey".