Thorsten: Ben, du hast schon erwähnt, dass du ein großer Fan von KI bist, aber auch die kritischen Aspekte siehst. Kannst du genauer darauf eingehen?
Ben: Klar. KI ist ein mächtiges Werkzeug, und ich empfehle jedem Solopreneur, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen. Das hilft, besser vorbereitet zu sein, wenn diese Technologien mehr Einzug in unseren Alltag halten.
Thorsten: Richtig. Ich finde, es ist wichtig, sich spielerisch mit neuen Technologien auseinanderzusetzen, ähnlich wie beim Erlernen einer neuen Sprache.
Ben: Absolut. Ich habe persönlich kein spezifisches Buch über KI gelesen. Ich bilde mich in Communities weiter, nehme Kurse und experimentiere viel. Ein Buch, das mir auf meinem Lebensweg jedoch sehr geholfen hat, ist "Der Alchemist" von Paulo Coelho.
Thorsten: Das ist ein gutes Beispiel. Unkonventionelle Literatur kann auch wertvolle Einsichten bieten. Du bist also auf LinkedIn aktiv und bietest über deine AI Impact Academy Kurse und Masterclasses zu KI-Themen an, richtig?
Ben: Genau. Wir decken Themen wie Automatisierung und Business-Integration ab. Es ist wichtig zu verstehen, dass KI keinen vorübergehenden Trend darstellt, sondern eine dauerhafte Entwicklung ist.
Thorsten: Ich stimme zu. Die Pflege und Aktualisierung von individuell angepassten KI-Systemen, wie Custom GPTs, sind für Unternehmen essenziell, besonders wenn sich Zielgruppen ändern. Wie sollten Unternehmen dabei vorgehen?
Ben: Anpassungen im Backend sind essenziell. Dokumentiere alle Änderungen und lade neue Daten in die KI. Nutze KI zunächst breit für strategische und operative Aufgaben und passe diese dann gezielt an.
Thorsten: Zum Beispiel nutze ich KI zur Erstellung von Knowledge-Datenbankeinträgen und Zusammenfassungen für den Podcast. Die finanziellen Vorteile sind auch nicht zu vernachlässigen.
Ben: Das stimmt. Aber trotz dieser Vorteile bleibt die menschliche Interaktion wichtig. KIs bieten nicht die gleiche Qualität an kritischem Feedback wie menschliche Kollegen. Daher behalten Menschen weiterhin ihre Daseinsberechtigung.
Thorsten: Deine AI Impact Academy bietet Solo-Selbstständigen und Solopreneuren wertvolle Einblicke. Du hast das Konzept eines "Business-Butlers" vorgestellt. Kannst du das erläutern?
Ben: Ein Business-Butler ist ein individuell gestaltetes Custom-GPT, das als ständiger Unterstützer dient. Es kann spezielle Aufgaben übernehmen und eine individuelle Wissensbasis enthalten, was besonders für strategische Planungen nützlich ist.
Thorsten: Also ein essenzieller Partner für Solopreneure. Wie hilft ein solches System konkret im Alltag?
Ben: Es ermöglicht es, unternehmerische Prozesse zu automatisieren und zu verbessern, indem es z.B. personalisierte E-Mails basierend auf Kundenfeedback erzeugt. Der Advanced Voice Mode erlaubt hier in Europa interaktive Kommunikation, was sehr nützlich sein kann.
Thorsten: Diese interaktive Kommunikation ist tatsächlich ein Vorteil, besonders für die Entwicklung neuer Marketing-Ideen und das Verständnis der Gründe für Nicht-Kauf von Produkten. Was sind die Herausforderungen bei der Implementierung?
Ben: Die größte Herausforderung ist die Vorarbeit. Es erfordert eine klare Positionierung und eine präzise Markenstory. Diese Arbeit liefert jedoch langanhaltende Vorteile und ermöglicht langfristige Unterstützung durch einen gut erstellten Datensatz.
Thorsten: Ich habe etwa sechs bis acht Stunden in die Erstellung meines Custom-GPTs investiert, was sich langfristig auszahlt. Wie beurteilst du das Kosten-Nutzen-Verhältnis?
Ben: Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist definitiv besser als das eines menschlichen Texters, besonders für Solopreneure mit begrenztem Budget. Chatbots sind besonders nützlich für routinemäßige, wiederkehrende Aufgaben.
Thorsten: Gibt es Grenzen, wo Chatbots nicht sinnvoll eingesetzt werden?
Ben: Ja, besonders das Kontextfenster ist eine Grenze. Es kann dazu führen, dass Informationen im Dialog vergessen werden. Durch API-Schnittstellen kann das Kontextfenster jedoch vergrößert werden, was hilfreich ist.
Thorsten: APIs wie die von OpenAI bieten wirklich tolle Automatisierungsmöglichkeiten. Welche Beispiele hast du noch?
Ben: Ein Beispiel ist die automatische Erstellung von personalisierten E-Mails basierend auf Kundenfeedback. Das zeigt den praktischen Nutzen dieser Technologie deutlich.
Thorsten: Welche aktuellen Grenzen siehst du bei Chatbots?
Ben: Man braucht keine technischen Vorkenntnisse für die Erstellung eines Custom-GPTs. Wichtige Komponenten sind der System-Prompt und die hochgeladenen Dokumente. Der System-Prompt gibt die Identität und Aufgabe der KI vor, die Dokumente enthalten spezifische Informationen.
Thorsten: Was ist deiner Meinung nach das beste Tool für Solopreneure?
Ben: Ich bevorzuge Chat GPT, empfehle aber auch Claude für kreatives Schreiben. Wichtig ist, sich nicht in zu viele Tools zu verzetteln.
Thorsten: Welche Vorteile bietet der GPT-Store?
Ben: Der GPT-Store ist eine Plattform, auf der man Custom-GPTs veröffentlichen kann. Einige Begriffe sind gebannt, um schädliche Inhalte zu vermeiden. Monetarisierung ist möglich, aber ich empfehle, GPTs als kostenlosen Einstiegspunkt zu nutzen, um Nutzer in einen E-Mail-Funnel zu lotsen.
Thorsten: Vielen Dank, Ben, für die Einblicke! Das war sehr informativ.
Ben: Gern geschehen, Thorsten. Es war mir ein Vergnügen.
Thorsten: Das war unser Podcast mit Ben Korbach über Chatbots als Gamechanger für Solopreneure. Bis zum nächsten Mal!