Thorsten: Matthias, könntest du kurz erläutern, wie der Übergang zu einem vollständig Remote-organisierten Unternehmen stattgefunden hat?
Matthias: Sicher, Thorsten. Also, wir hatten bereits vor der Pandemie ein Hybridmodell, bei dem einige von uns im Büro und andere zu Hause arbeiteten. Dieses Modell funktionierte nicht optimal, da es die Nachteile beider Szenarien miteinander kombinierte. Nach ausgiebigen Diskussionen und Experimenten haben wir entschieden, komplett auf Remote umzustellen, die Büros zu schließen und ganz auf verteiltes Arbeiten zu setzen.
Thorsten: Was waren die größten Herausforderungen bei dieser Umstellung?
Matthias: Die größten Herausforderungen waren definitiv die internen Prozesse anzupassen. Remote Work zeigt gnadenlos alle Schwachstellen auf, etwa fehlende Strukturen und unklare Verantwortlichkeiten. Wir mussten daher unsere Arbeitsweise deutlich strukturieren und haben dabei festgestellt, dass asynchrones Arbeiten enorme Vorteile bringt und mehr Raum für Kreativität lässt.
Thorsten: Wie geht ihr mit Team-Interaktionen um?
Matthias: Team-Interaktionen sind eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance. Wir nutzen verschiedene digitale Tools und Formate, um den Austausch und die Zusammenarbeit zu fördern, z.B. virtuelle Kaffeepausen, gemeinsame Brainstormings und regelmäßige Meetings. Wichtig ist, dass all dies entspannt und natürlich erfolgt, ohne dass der Druck entsteht, ständig online zu sein.
Thorsten: Haben sich durch die Umstellung auf Remote auch Vorteile bei der Mitarbeiterbindung ergeben?
Matthias: Absolut, die Flexibilität hat sich als großer Vorteil erwiesen. Wir können nun Talente aus ganz Deutschland und darüber hinaus ansprechen, die nicht unbedingt umziehen möchten. Dies hat unsere Möglichkeiten bei der Mitarbeitergewinnung signifikant erweitert.
Thorsten: Gibt es auch Kritik am Remote-Modell innerhalb deines Teams?
Matthias: Ja, die Umstellung war nicht für jeden einfach. Einige vermissten die persönliche Interaktion und das Büroumfeld. Wir versuchen daher, ein Gleichgewicht zu finden und organisieren auch regelmäßige persönliche Treffen, um das Teamgefühl zu stärken.
Thorsten: Was würdest du anderen Firmen raten, die über eine Umstellung auf Remote Work nachdenken?
Matthias: Mein größter Rat ist, den Mitarbeitern zu vertrauen und transparent zu sein. Es ist auch wichtig, früh in gute Technologien zu investieren, die eine reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglichen. Letztlich geht es darum, die Vorteile zu sehen und zu nutzen, wie verbesserte Work-Life-Balance und Zugang zu einem breiteren Pool an Talenten.
Thorsten: Matthias, danke, dass du deine Erfahrungen und Einsichten mit uns geteilt hast.
Matthias: Gerne, Thorsten. Es war mir eine Freude, darüber zu sprechen.